Narbenbehandlung nach dem Kaiserschnitt

Narbe nach Kaiserschnitt richtig behandeln

Beim Kaiserschnitt entsteht eine ca.15-20 cm lange Narbe. Entgegen vieler Vorurteile verheilt diese meist recht gut. Wulstige oder extrem breite Narben kommen selten vor. Dennoch lohnt sich eine gezielte Narbenbehandlung und eine Schonzeit nach der Entbindung, um das Risiko für eine unschöne Narbe zu minimieren. Die körpereigenen Heilungskräfte können so aktiviert und unterstützt werden.

So können Sie Ihre Narbenbildung nach dem Kaiserschnitt positiv beeinflussen:

Kurz nach dem Kaiserschnitt: Sie haben eine grosse Wunde am Bauch. Wahrscheinlich sind trotz Medikamenten noch Schmerzen spürbar. Schonen Sie sich und geniessen Sie die erste Zeit mit Ihrem Kind. Versuchen Sie Belastungen so gut wie möglich zu verhindern und nehmen Sie die Hilfe von Hebamme, Verwandten und Nachbaren an. Schweres Heben kann auch nach einigen Wochen noch Schmerzen verursachen und das Abheilen der Narbe stören.

Nach dem vollständigen Wundverschluss: Wenn die Haut vollständig verschlossen ist und allfällige Fäden gezogen sind (meist wird eine Intrakutannaht gemacht, bei der keine Fäden gezogen werden müssen), kann die eigentliche Narbenbehandlung beginnen. Diese kann sich aus mehreren Behandlungsmethoden zusammensetzen:

  • Narbenmassage: Die Narbe und das umliegende Gewebe werden sanft massiert. Es ist alles erlaubt, was gut tut und keine Schmerzen verursacht. Leichtes hin und her massieren, kreisende Bewegungen oder Zupfbewegungen können frei gewählt werden. Verwenden Sie dazu eine Fettcreme.
  • Narbensalbe und Pflaster: Zahlreiche Studien haben belegt, dass die Anwendung von silikonhaltigen Narbenpflastern und Salben eine schöne Narbenbildung begünstigen. Die Anwendung ist sauber, einfach und schmerzfrei. Es werden keine Wirkstoffe an die Haut abgegeben, sodass die Behandlung auch bei stillenden Frauen kein Risiko für das Kind darstellt. Die Wirkung von Narbenpflastern mit Silikon kommt durch die physikalischen Eigenschaften zu Stande. Die Haut wird luftdicht abgedeckt und durch die Silikonfolie temperaturisoliert. Dadurch steigt die Temperatur im Gewebe, was die Neubildung von elastischem Narbengewebe fördert.

Was Sie sonst noch tun können: Tragen Sie keine einengende Kleidung. Verzichten Sie auf Unterwäsche und Hosen die direkt auf der Narbe enden, um Reizungen zu vermeiden. Tägliche Bewegung regt den Stoffwechsel an und begünstigt eine ästhetische Narbenbildung. Nicht nur wegen der Kaiserschnittnarbe, sondern auch für die Gesundheit Ihres Kindes sollten Sie jetzt ausserdem auf eine gesunde Ernährung achten und auf das Rauchen verzichten. Ein Rückbildungskurs hilft Bauchmuskeln und Haut wieder zu straffen, nach einigen Wochen wirkt die Narbe oft kleiner als vorher. Fragen Sie Ihren Arzt, wann Sie mit der Rückbildungsgymnastik beginnen dürfen.