Narben sind für immer sichtbare Zeichen auf der Haut. Befindet sich die Narbe an einer gut sichtbaren Stelle kann Sie ästhetisch störend sein, je nach Position und Grösse kann die Narbe Schmerzen verursachen und an der Kleidung scheuern. Wenn die Narbe durch einen Unfall entstanden ist oder von eine Operation herrührt, kann das tägliche betrachten der Narbe psychisch belastend sein. Es gibt also viele Gründe, weshalb man Narben möglichst verschwinden lassen möchte. Zwar ist es nicht möglich Narben ganz zu entfernen, aber mit der richtigen Narbenbehandlung kann das Erscheinungsbild und die Schmerzempfindlichkeit von Narben bedeutend verbessert werden. Zur Narbenbehandlung stehen zahlreiche Möglichkeit offen.
Narbenbehandlung mit Narbensalbe
Die Behandlung einer Narbe mit Narbensalbe ist einfach, schmerzfrei und günstig. Je nach enthaltenem Wirkstoff wird die Salbe zweimal oder öfter pro Tag auf die Narbe aufgetragen. Feuchtigkeitsspendende Salben geben der Haut Elastizität zurück und mindert so ziehende und stechende Gefühle in der Narbengegend. Wird die Behandlung sofort nach abheilen der Wunde aufgenommen, kann eine möglichst ästhetische Narbenbildung begünstigt werden. Als besonders Wirksam haben sich Narbensalben mit Silikon erweisen. Diese sind auch bei Patienten beliebt, da sie einen trockenen Film auf der Haut zurücklassen und die Kleidung nicht beschmutzen.
Narbenpflaster
Narbenpflaster werden über die Narbe und das danebenliegende gesunde Gewebe geklebt. Auch hier sind Produkte mit Silikon besonders wirksam. Besonders praktisch sind Pflaster aus einer Folie, welche nur auf einer Seite mit Silikon beschichtet sind. Diese sind besonders einfach in der Anwendung und bieten die besten Ergebnisse. Eine flache, schmale Narbenbildung wird begünstigt. Die Kombination mit Kompressionskleidung ist möglich.
Narbenbehandlung mit Kompression
Besteht die Neigung zu einer hypertrophen Narbenbildung, ist die Behandlung mit Kompression besonders empfehlenswert. Auch nach Verbrennungen wird diese Methode der Narbenbehandlung angewendet um eine möglichst flache, wulstfreie Narbenbildung zu erreichen. Nach Operationen kann spezielle Kompressionskleidung eingesetzt werden um eine schöne, unauffällige Narbenbildung zu begünstigen und das Risiko von Blutergüssen zu minimieren. Das Angebot an Kompressionskleidung für alle Körperregionen ist breit. Handelt es sich um eine kleine Narbe an Armen oder Beinen, kann auch ein Verband für die nötige Kompression sorgen.
Invasive Narbenbehandlung
Bei sehr grossen oder störenden Narben ist eine Narbenbehandlung mit Salben, Pflastern oder mit Kompression gelegentlich nicht ausreichend. Besteht beim Patienten ein sehr grosser Leidensdruck kann mit dem Arzt eine invasive Narbenbehandlung besprochen werden. Eine Unterspritzung der Narbe mit Kortison kann Narbenwucherungen reduzieren, bei vertieften Narben kann eine Unterspritzung mit auffüllenden Substanzen eine optische Verbesserung bringen. Ist eine Narbe sehr breit oder wuchert stark kann eine operative Entfernung des Narbengewebes und eine Besserung bringen. Hier gilt aber unbedingt zu beachten, dass es nach der Operation erneut zu Wucherungen kommen kann. Diese Methode ist nur empfehlenswert, wenn die Narbe durch Komplikationen störend geworden ist.
Besteht grundsätzlich eine Neigung zu Keloiden, ist diese operative Entfernung von überschüssigem Gewebe nicht sinnvoll. Auch Vereisungen und das anschliessende abtragen von überschüssigem Narbengewebe ist möglich. Die sogenannte Kryotherapie ist aber wie die andern invasiven Methoden zur Narbenbehandlung schmerzhaft und nicht immer von Erfolg gekrönt. Eine Garantie, dass das Narbengewebe nicht wieder beginnt zu wuchern, oder breite wird gibt es nicht.
Bei allen invasiven Methoden ist es wichtig, sich von einer kompetenten medizinischen Fachperson beraten zu lassen und die Vor- und Nachteile sehr sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
Moralische Unterstützung
Manchmal muss der Patient sich bewusst werden, ob es wirklich die Narbe ist, welche Ihn belastet, oder das Ereignis welches zur Narbe geführt hat. Ist es letzteres, kann eine medizinische Narbenbehandlung unabhängig von Ergebnis nutzlos sein. Hier kann eine psychologisch geschulte Fachperson besser weiterhelfen. Vielen Patienten hilft es auch sich Selbsthilfegruppen anzuschliessen um sich mit andern Betroffenen auszutauschen.
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