Die meisten Kinder fallen im Laufe ihrer Kindheit einmal hin, sodass sie eine Narbe bekommen. Ist diese nicht allzu gross und unauffällig positioniert, besteht eigentlich kein Grund zur Sorge. Anders ist es, wenn grosse Narben die Beweglichkeit einschränken, oder entstellend wirken. Gerade nach Verbrennungen, Operationen oder Verletzungen im Gesicht kann dies der Fall sein. Dann lohnt sich eine frühzeitige Narbenbehandlung.
Narbenbildung bei Kindern
Verletzungen heilen bei Kindern viel schneller als bei Erwachsenen. Ausserdem haben die meisten Kinder das Glück eine gute, problemlose Narbenbildung zu haben. Dennoch sollte man dem Thema genügend Beachtung schenken, um entstellende Male vorzubeugen und die Funktion zu erhalten. Weil Kinder noch wachsen, kann das die Narbe verziehen. Gerade bei Narben in Gelenksnähe muss man darauf achten, dass dadurch nicht die Beweglichkeit beeinträchtigt wird.
Narbencreme mit Silikon
Narbencremes mit Silikon haben als einzige eine wissenschaftlich nachgewiesene Wirksamkeit. Nach dem Auftragen trocknet die Creme und hinterlässt einen dünnen, trockenen Film auf der Haut. Durch die wärmeisolierenden Eigenschaften des Silikons wird das Gewebe im Bereich der Narbe erwärmt, was die Reorganisation der Kollagenfasern begünstigt.
Für Kinder können alle handelsüblichen Narbencremes angewendet werden. Besonders empfehlenswert ist die Scarban Velvet Touch. Sie trocknet innert Sekunden, ist frei von Duftstoffen und ist dank einer samtigen Textur sehr unauffällig.
Creme oder Pflaster?
Sie haben die Wahl zwischen Narbencremes und Narbenpflastern mit Silikon. Das Wirkprinzip ist bei beiden Produkten das Gleiche, wobei Narbenpflaster noch einen leichten Druck ausüben, was gerade bei grossen Narben und Verbrennungsnarben von Vorteil ist, um Wulstbildungen vorzubeugen. Pflaster und Creme haben ihre Vor- und Nachteile, die wir für Sie kurz zusammengefasst haben, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern.
Creme
+Unauffällige Anwendung
+Einfach aufzutragen
+Stört nicht, volle Bewegungsfreiheit
-Kann beim Spielen abgerieben werden
Pflaster
+Sehr gute Wirksamkeit
+ Schützt beim Baden vor dem Aufweichen der Haut
+Leicht polsternd (z.B. Scarban Elastic)
+Integrierter UV-Schutz (z.B. Scarban Light)
-Pflaster täglich waschen
-Kann vom Kind als störend empfunden werden
Wann beginnen?
Silikon-Narbenpflegeprodukte dürfen ab dem Tag des vollständigen Wundverschlusses angewendet werden. Bei genähten Wunden ist das meist am Tag nach dem die Fäden entfernt wurden, denn die Fadenlöcher müssen ebenfalls vollständig verschlossen sein.
Grundsätzlich sollte man die Narbentherapie so bald als möglich starten. Hat das Kind noch schmerzen, darf man aber problemlos noch einige Tage zuwarten.
Ältere Narben lassen sich ebenfalls behandeln, wobei hier etwas mehr Geduld gefragt ist.
Worauf Sie sonst noch achten sollten
Kinder sind nicht einfach kleine Erwachsene, sie spielen, toben und machen sich nicht ständig Gedanken über ihre Narbe. Als Eltern sollten Sie deshalb auf folgendes achten.
- In den ersten 6 Wochen sollte das Kind aufs Baden verzichten, damit die Narbe nicht aufgeweicht wird.
- Massieren Sie die Narbe täglich, oder regen Sie Ihr Kind an dies selber zu tun.
- Cremen Sie die Narbe täglich mit einer starken Sonnencreme ein. Achtung: Die meisten Kleider bieten keinen ausreichenden Sonnenschutz, es müssen also auch Narben die unter der Kleidung liegen eingerieben werden, wenigstens im Sommer. Eine Alternative sind Narbenpflaster mit Sonnenschutz.
- Im Sommer beim Baden ebenfalls auf guten Sonnenschutz achten, um Verfärbungen der Narbe vorzubeugen. Ein Narbenpflaster mit UV-Schutz, oder spezielle UV-Schutzkleidung tragen.
- Bei Narben im Gesicht einen Hut als Sonnenschutz tragen.
- Vereinbaren Sie einen Termin mit dem Kinderarzt oder einem Dermatologen, wenn die Narbe schmerzt, wulstig ist oder Ihr Kind stört.