Dunkle, rot oder braun verfärbte Narben fallen auf. Betroffene suchen deshalb oft nach Lösungen um die störende Narbe zu bleichen. Von Hausmitteln wie Zitronensaft ist dabei abzuraten. Langfristig kann man das Narbenbild verschönern, indem man die Narbe gut pflegt und ihr Sorge trägt. Bringt das nicht den gewünschten Erfolg, kann der Arzt helfen.
Narben mit Hausmitteln aufhellen?
Wer im Internet nach Tipps sucht um Narben aufzuhellen, findet viele Hausmittel. Von Zitrone, Essig, Honig und Olivenöl über Kurkuma, bis hin zum alt bewährten Beauty-Wunder Gurkenscheiben, wird alles Mögliche empfohlen. Während die einen Hausmittel im besten Fall nichts nützen, können andere die empfindliche Narbe etwa durch ihren hohen Säuregehalt belasten. Von Bleich-Versuchen mit Lebensmitteln und andern Hausmitteln sollte man deshalb unbedingt absehen.
Was wirklich hilft bei dunklen Narben
Narben durchlaufen verschiedene Stadien der Reifung. Dass die Narbe kurz nach dem Wundverschluss noch gerötet ist, ist völlig normal. Zu Beginn der Narbenreifung ist das Gewebe nämlich noch stark durchblutet. Nach ein bis zwei Jahren hat sich die Narbe vollständig zusammengezogen und ist im Idealfall nur noch als schmaler, heller Strich sichtbar. Diesen natürlichen Prozess kann man nicht erzwingen, aber durchaus unterstützen.
Regelmässige Narbenpflege
Ab dem Tag des Wundverschlusses kann man mit der Narbenpflege beginnen. Dazu gehört die tägliche Narbenmassage. Mit einer beliebigen Fettcreme wird die Narbe während ein paar Minuten sanft massiert. Das beugt Verklebungen des Gewebes vor und macht die Narbe geschmeidig.
Während mindestens 12 Stunden pro Tag sollte zudem ein Silikonnarbenpflaster getragen werden. Es hält Feuchtigkeit und Wärme zurück. Diese fehlen der Narbe, weil sie nicht die gleichen Eigenschaften hat wie gesunde Haut. In der warmen, feuchten Umgebung gelingt die Narbenreifung einfacher und das Gewebe wird ganz von alleine heller.
Übrigens, Silikonnarbenpflaster können auch bei älteren Narben eingesetzt werden. Hier dauert es allenfalls etwas länger, bis das Ziel erreicht ist.
Sonnenschutz
Narben produzieren keinen Hautfarbstoff (Melanin). Dadurch können sie sich nicht vor der Sonne schützen wie das bei gesunder Haut der Fall ist. Bereits eine sehr kurze Sonnenexposition kann bei Narben deshalb zu Verbrennungen führen. Besonders frische Narben können dabei rot oder bräunlich werden. Anders als bei einem Sonnenbrand verschwindet die rote Färbung von Narben aber kaum mehr. Deshalb ist es vor allem bei frischen Narben wichtig, sie vor der Sonne zu schützen. Möglich ist das etwa mit einem Narbenpflaster mit UV-Schutz, oder mit einer starken Sonnencreme.
Hautbelastung reduzieren
Belastungen der Haut können die Narbenreifung und den natürlichen Aufhellungsprozess behindern. Hautbelastungen im Bereich der Narbe sollten deshalb unbedingt vermieden werden. Darauf muss man achten:
- Reibung reduzieren: Scheuernde Kleidung oder Druckstellen belasten die Narbe. Die Wahl sollte deshalb immer auf Kleidung fallen die nicht einengt und deren Abschlussbund nicht direkt auf der Narbe liegt. Alternativ kann man auch ein dickes, polsterndes Narbenpflaster verwenden, das den Druck verteilt und die Narbe so schützt.
- Hitze und Kälte vermeiden: Übermässige Hitze oder Kälte können die Narbenreifung stören. In den ersten Monaten nach der Wundheilung sollte man deshalb auf Saunabesuche verzichten. Warme Kleidung schützt die Narbe im Winter vor Kälte.
- Nicht mit Narben ins Wasser: Duschen mit einer frischen Narbe ist kein Problem. Einzig beim Abtrocknen sollte man in den ersten Wochen darauf achten, dass man auf der Narbe nicht reibt, sondern sie nur fein trocken tupft. Aufs Schwimmen und Baden verzichtet man am besten ganz. Lässt es sich nicht vermeiden, kann man die Narbe mit einem Silikonnarbenpflaster schützen.