Narben bei Kindern

Fast jedes Kind erleidet einmal eine Verletzung die eine Narbe zurücklässt. Während der undeutlich sichtbare Fleck am Knie auch nach Jahren noch Anlass gibt über Abenteuer aus den Kinderjahren zu berichten, können manche Narben Nachteile mit sich bringen. Narben im Gesicht oder sehr grosse Narben nach Verbrennungen oder grösseren Operationen können für das Kind eine psychische oder körperliche Belastung darstellen.

Gerade Kinder mit Verbrennungsnarben werden leider immer wieder Opfer von Mobbing. Mit einer gezielten Narbenbehandlung kann das Risiko für wulstige, gerötete und schmerzhaften Narben reduziert werden.

Narbenbildung vorbeugen

Jede Wunde hinterlässt eine Narbe, denn Narbengewebe ist ein natürliches und stabiles Verschlussmaterial für Wunden aller Art. Eine Narbe lässt sich also nicht verhindern, durch eine korrekte Wundbehandlung lässt sich das Risiko für unschöne, störende Narben aber reduzieren. Wunden sollten grundsätzlich sauber gehalten werden. Nach Operationen und Verbrennungen erhält man vom Arzt das geeignete Wundabdeckungsmaterial, das unbedingt nach Anweisung angewendet werden sollte.

Schürf- und Schnittwunden, die wohl jedes Kind beim Spielen gelegentlich erleidet, sollten ebenfalls gereinigt und sauber abgedeckt werden. Ein Desinfektionsmittel, Pflaster und ein Verband sollten deshalb in keiner Hausapotheke fehlen.

Narben behandeln

Kinder haben in der Regel eine gute Wundheilung und die entstandenen Narben sind problemlos. Trotzdem sollten auch unproblematische Narben gelegentlich beobachtet werden, da durch das Wachstum des Kindes manchmal Probleme entstehen können. Wenn eine Narbe eingesunken oder wulstig ist, sich stark zusammenzieht oder wuchert ist das ein Grund den Arzt aufzusuchen. Auch optisch unproblematische Narben die jucken oder schmerzen, sollten dem Arzt vorgeführt werden.

Bei frischen Narben die jucken oder wehtun, kann eine konsequente Behandlung mit einer silikonhaltigen Narbensalbe den gewünschten Erfolg bringen. Neigt eine Narbe zu Wulstbildung oder Erhebungen, ist eine Behandlung mit Silikonnarbenpflastern vorzuziehen. Diese üben einen leichten Druck auf die Narbe aus und beugen so eine zu starke Wucherung des Narbengewebes vor.

Bei grossflächigen Verbrennungsnarben wird oft eine Kompressionsversorgung angefertigt, welche das Wuchern des Gewebes einschränken soll.

Wichtig ist es, Narben bei Kindern rechtzeitig einem Spezialisten zu zeigen, wenn die Narbenbildung in irgendeiner Weise problematisch ist. Der Fachmann kann neben äusserlichen Anwendungen auch Kortison einspritzen, eine Kältetherapie durchführen und vieles mehr.

Psychologische Betreuung

Untersuchungen haben gezeigt, dass Kinder mit Narben im Gesicht von andern Personen oft weniger positiv wahrgenommen werden. Kinder haben manchmal sogar Angst sich an der „Hautkrankheit“ anzustecken und meiden den Kontakt. Eine Aufklärung von Mitschülern und deren Eltern kann helfen, Vorurteile und Ängste abzubauen und dem Kind die Integration in der Schulklasse zu erleichtern.

Im Jugendalter, wenn sich viel um das Aussehen und das Einpassen in der Gruppe dreht, können Selbsthilfegruppen oder die Betreuung durch einen Psychologen hilfreich sein.